HRK-Plenarversammlung – Schwerpunktthema: Abkommenspaket Schweiz – EU

Die Hochrheinkommission beschäftigt sich mit dem Abkommenspaket Schweiz-EU

10.11.2025, Schaffhausen: Im Rahmen der jährlichen Plenarversammlung empfing die Hochrheinkommission (HRK) hohen Besuch aus dem Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA): Susanne Gutzwiller, Chefin Recht und Verträge, gab in einem umfangreichen Vortrag Einblicke in das Abkommenspaket Schweiz-EU und auch der neue Generalkonsul der Schweizerischen Eidgenossenschaft in Stuttgart, Istvan Kocsis, war zu Gast.

 

Das neue Abkommenspaket zwischen der Schweiz und der EU soll die zwischenstaatlichen Beziehungen stärken und die Kooperationen vertiefen. So umfasst es neben der Personenfreizügigkeit weitere bestehende Abkommen wie zum Beispiel zum Luft- und Landverkehr, beinhaltet aber auch neue Abkommen wie im Bereich Strom und Gesundheit.

Das EDA zu Gast  

In ihrem Vortrag verdeutlichte Susanne Gutzwiller, dass das Abkommenspaket Stabilisierung und Weiterentwicklung anstrebe. Ersteres werde mit einem Zugang an den EU-Binnenmarkt geschaffen; durch eine Teilnahme an Horizon Europe und Erasmus+ würden Forschung und Innovation weiter vorangetrieben. Nach der Genehmigung durch den Bundesrat im Juni 2025 und der anschließenden Vernehmlassung, die im vergangenen Monat endete, würde das Abkommenspaket nun aufbereitet und dem Schweizerischen Parlament vorgelegt.

Istvan Kocsis stellte sich der Plenarversammlung vor und bemerkte, dass über das Abkommenspaket letztendlich per Volksentscheid voraussichtlich im Juni 2027 entschieden würde, wobei dessen Ausgang noch gänzlich offen und nicht abzuschätzen sei.

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Grenzüberschreitende Podiumsdiskussion

Im Anschluss an die einführenden Worte durch Susanne Gutzwiller fand eine Podiumsdiskussion zwischen den Vertretern der Kantone Aargau und Schaffhausen sowie dem Regierungspräsidenten des Regierungsbezirks Freiburg statt. Stephan Attiger, Landstatthalter des Kantons Aargau, ging vertieft auf das vorgesehene Stromabkommen ein und betonte, dass es eine bessere Versorgungssicherheit und Netzstabilität gewährleiste. Die Entscheidungshoheit über die Nutzung der Wasserkraft bleibe den Kantonen zugesichert und Wasserkraftwerke könnten weiterhin in öffentlicher Hand verbleiben. Haushalte und kleinere Unternehmen in der Schweiz könnten trotz Marktöffnung weiterhin eine Grundversorgung mit regulierten Preisen wählen. Carsten Gabbert, Regierungspräsident des Regierungsbezirks Freiburg in Baden-Württemberg, betonte, dass die Kooperation in der Grenzregion eine über Jahre gewachsene Struktur mit sehr engen Verflechtungen darstelle. Das Abkommenspaket würde die Zusammenarbeit weiter intensivieren. Es eröffne die Chance auf eine stabile und moderne grenzüberschreitende Zusammenarbeit und stärke die Schweiz und Baden-Württemberg im globalen Wettbewerb von Wissenschaft und Wirtschaft. In einer volatilen Welt hätten gute stabile Beziehungen mit verlässlichen Nachbarn einen unglaublich großen Wert.

Die Teilnehmenden waren sich einig, dass der Zusammenhalt in Europa als große Errungenschaft in der öffentlichen Kommunikation betont werden muss. Patrick Strasser, Regierungsrat des Kantons Schaffhausen und HRK-Präsident zeigte sich sehr erfreut über das große Interesse an der Plenarversammlung und den intensiven Austausch zu den aktuellen Themen.

 

Die Hochrheinkommission

Die Hochrheinkommission (HRK) ist eine partnerschaftliche Einrichtung zur Pflege der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit am Hochrhein. Partner der HRK sind die Kantone Aargau und Schaffhausen, das Land Baden-​Württemberg, die Landkreise Lörrach und Waldshut, der Regionalverband Hochrhein-​Bodensee und die Planungsverbände Fricktal Regio und Zurzibiet. www.hochrhein.org

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