Hoch­rhein­kom­mis­si­on be­fasst sich mit Wär­me­en­er­gie aus dem Rhein

Laufenburg (Baden): Am Montag tagte der Vorstand der Hochrheinkommission (HRK) unter der Leitung seines Präsidenten, dem Waldshuter Landrat Dr. Martin Kistler, und befasste sich intensiv mit der potenziellen Nutzung der Rheinwärme. Verabschiedet wurde an der Sitzung die scheidende Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer und die langjährige Geschäftsführerin Vanessa Edmeier.

Das Heizen bleibt einer der Hauptverursacher für die weltweiten CO₂-​Emissionen. Gerade in Zeiten des voranschreitenden Klimawandels sind emissionsfreie Innovationen zwingendes Zukunftsgeschäft. Aus diesem Grund beschäftigte sich der Vorstand der HRK intensiv mit der Frage, ob die Flusswärme des Rheins als klimaneutrale Wärmequelle der Zukunft genutzt werden könnte. Ein Impulsreferat zu diesem Thema wurde von Melanie Flubacher gehalten. Sie ist für das Amt für Energie des Kantons Thurgau tätig, dass die Studie „Thermische Nutzung Bodensee und Rhein“ erarbeitete. Sie zeigte auf, dass beispielsweise die Schweizer Gemeinde Diessenhofen (Bevölkerung ca. 3.200) theoretisch rund 80% ihres Wärmebedarfs aus dem Rhein decken könne. Insgesamt bestünde für den Kanton Thurgau das Potential mit Hilfe der thermischen Nutzung ca. 10% seiner gesamten Treibhausgasemissionen einzusparen. Zwar klinge dies verheißungsvoll, dennoch sei zu beachten, dass die thermische Nutzung auch technische und ökologische Grenzen aufweise. Ob eine Energieentnahme aus Gewässern sinnvoll sei, ist abhängig vom jeweiligen Wärme-​ und Kältebedarf und müsse für jede Gemeinde geprüft werden.

Der HRK-​Präsident Dr. Martin Kistler bekräftigte: „Die HRK wird das Thema Flusswärmenutzung weiter begleiten, mit den deutschen und Schweizer Kolleginnen und Kollegen in Kontakt bleiben, um auszuloten, ob eine grenzüberschreitende Kooperation in naher Zukunft sinnvoll und machbar wäre.

Vorstandsmitglied der HRK und Regierungsrat des Kanton Aargau, Stephan Attiger ergänzte: „Derzeit sind die Aargauer Gemeinden daran, eigene Energieplanungen vorzunehmen, damit der gesamte Wärme-​ und Kältebedarf des Kantons erhoben werden kann. Fällt der Gesamtenergiebedarf sehr hoch aus, käme eine grenzüberschreitende Kooperation im Bereich der gemeinsamen Fernwärmenutzung womöglich in Betracht.

Weiterführende Infos:

Zu Ende der Vorstandssitzung erfolgten zwei Verabschiedungen. Zum einen wird Bärbel Schäfer, Regierungspräsidentin, Ende März 2024 in den Ruhestand wechseln. Vor allem ihr Engagement als Brückenbauerin zwischen den Grenzregionen Bodensee, Hochrhein und Oberrhein als auch in die Landeshauptstadt Stuttgart wurden innerhalb der HRK sehr geschätzt.

Zum anderen verlässt Vanessa Edmeier zum Juni dieses Jahres die Geschäftsstelle der HRK, die sie neun Jahre mit viel Engagement und Leidenschaft führte. In dieser Zeit brachte sie unzählige Projekte und Themen maßgeblich voran und verstärkte die Außenwirkung der HRK. Präsident Dr. Martin Kistler bedankte sich bei beiden Führungskräften für ihre herausragende Arbeit für die HRK und wünschte ihnen für ihren weiteren Weg alles Gute.

Die Regierungspräsidentin und HRK-​Vorstandsmitglied Bärbel Schäfer verlässt die HRK mit den Worten: „Ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis und eine funktionierende grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Schweiz sind für unsere Grenzregion von großer Bedeutung. Die Hochrheinkommission richtet den Blick auf gemeinsame Themen, führt die Menschen zusammen, fördert das gegenseitige Verständnis und initiiert konkrete grenzüberschreitende Projekte. Das ist genau das, was wir in der heutigen Zeit brauchen – mehr denn je. In den vergangenen zwölf Jahren meiner Amtszeit habe ich die vertrauensvolle Arbeit in diesem Gremium sehr schätzen gelernt. Für die Zukunft wünsche ich der Kooperation am Hochrhein weiterhin viel Dynamik und gute Projekte – zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger unserer Region.

Und Vanessa Edmeier, Geschäftsführerin der HRK, resümierte:
„Mit Kopf, Herz und Hand die Region zu gestalten war mein Leitmotiv in neun wunderbaren Jahren Hochrheinkommission. Ich betrachte es als absolutes Privileg, in einer so friedlichen, schönen und wohlhabenden Region der Erde geboren zu sein. Doch sehe ich neben diesem Privileg auch eine Verantwortung: aktiv an der Gestaltung teilzuhaben und für Offenheit und Toleranz einzustehen. Ich wünsche der deutsch-​schweizerischen Nachbarschaft am Hochrhein viel Lebendigkeit, Freude und den wachen Blick für die unzähligen positiven Verbindungen und Potenziale zwischen den beiden Rheinseiten.“

Die Hochrheinkommission

Die Hochrheinkommission (HRK) ist eine partnerschaftliche Einrichtung zur Pflege der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit am Hochrhein. Partner der HRK sind die Kantone Aargau und Schaffhausen, das Land Baden-​Württemberg, die Landkreise Lörrach und Waldshut, der Regionalverband Hochrhein-​Bodensee und die Planungsverbände Fricktal Regio und Zurzibiet. www.hochrhein.org

Kontakt:

Hochrheinkommission

Vanessa Edmeier | Vanessa.Edmeier@hochrhein.org

Amthausstraße 1 | Tel.: +49 (0) 7751 91 87 7 82

D-​79761 Waldshut-​Tiengen