Bür­ger­dia­lo­ge am Hoch­rhein

Bürger sprechen - Politik hört zu

Politiker sprechen gerne und viel, so ein gängiges Klischee – aber nicht am Hochrhein, denn bei den Bürgerdialogen zwischen Basel und dem Bodensee stand im Jahr 2019 das Zuhören an erster Stelle!

Gemeinsam mit dem Staatsministerium Baden-​Württemberg veranstaltete die HRK drei grenzüberschreitende Bürgerdialoge mit insgesamt 168 Teilnehmenden. Der Clou dabei ist das Zufallsbürgerprinzip. Dank diesem innovativen Vorgehen erhielten nur zufällig ausgewählte Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Einladung. Ob sie politisch engagiert sind, Ehrenämter ausüben oder eine bestimmte Ausbildung haben, spielt dafür keine Rolle – jeder ist Experte für seine eigenen Erfahrungen in der Grenzregion und genau diese standen im Mittelpunkt.

Teilnehmende des Bürgerdialogs in Jestetten Bildrechte: Sabrine Wolf

Wo drückt der grenzüberschreitende Schuh?

Was schätzen die Bürger am Miteinander und was beurteilen sie kritisch? Mit ihren Antworten gaben die Teilnehmenden der regionalen Politik neue Impulse für die Gestaltung der deutsch-​schweizerischen Nachbarschaft. «An Hoch- und Oberrhein ist Europa für die Menschen direkt erlebbar. Hier erfahren sie, was funktioniert und wo Grenzen wirklich noch Barrieren sind. Es bietet sich an, genau hier mit den Bürgerinnen und Bürgern über unser künftiges Europa zu sprechen» , erläutert die Vorsitzende der HRK, Landrätin Marion Dammann.

Wer hat‘s erfunden?

Initiatorin des Projekts ist Gisela Erler, Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung in Baden-​Württemberg. Ihre zentrale Aufgabe ist es, die Partizipation von Bürgerinnen und Bürgern im Land auszubauen und die Zivilgesellschaft zu stärken. Die drei Bürgerdialoge wurden gemeinsam mit den Gemeinden Rheinfelden (Baden) und Rheinfelden (Aargau), Küssaberg und Bad Zurzach sowie Neuhausen am Rheinfall, Jestetten und Rheinau durchgeführt.

Check­lis­te zum Thema Be­tei­li­gung für Ge­mein­den

Aus­ge­zeich­net! Preis für die Bür­ger­dia­lo­ge am Hoch­rhein

Geschäftsführerin Vanessa Edmeier erhält die Siegerurkunde von Bundesumweltministerin Svenja Schulze | Bildrechte: BMU/Christian Laukemper

Die Bürgerdialoge der HRK gewinnen den Bundeswettbewerb ›Ausgezeichnet! Vorbildliche Bürgerbeteiligung‹.

Im Finale des Bundeswettbewerbs ›Ausgezeichnet! Vorbildliche Bürgerbeteiligung‹ setzte sich die HRK gegen Großstädte wie Hamburg und Köln durch. Die deutsche Bundesumweltministerin Svenja Schulze überreichte Geschäftsführerin Vanessa Edmeier in Berlin die Siegerurkunde. Die Auszeichnung basiert auf den drei Bürgerdialogen, welche die HRK 2019 mit rund 170 Bürgerinnen und Bürgern veranstaltete.

Die Jury schätzte insbesondere die Besonderheiten der Dialoge. So wurden zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger beider Rheinseiten eingeladen, um einen großen Querschnitt der Einwohnerschaft zu erreichen. Es ging darum, von alltäglichen Bedürfnissen sowie neuen Ideen und bisher unentdeckten Themen zu erfahren. Durch die Gesprächsmethode »die Kunst des Gastgebens« wurden die Teilnehmenden nicht nur kognitiv, sondern vor allem auch emotional erreicht, was zu einer lebhaften Beteiligung und guten Ergebnissen führte.

Neu­gier ge­weckt?

Ihre Neugier für das Thema Bürgerbeteiligung und Mitwirkung ist geweckt? Dann tauchen Sie tiefer in das Thema Beteiligung ein.

Ob Schwimmbadplanung mit Jugendlichen, Runde Tische zur Auflösung verfahrener Konflikte oder durch eine Zukunftswerkstatt zur Neugestaltung des Quartiers – Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern ist kein Allheilmittel, aber oft ein konstruktiver Weg für die Gestaltung unseres Gemeinwesens. Auf folgenden Webseiten finden Sie praktische Beispiele, Ansprechpersonen für weitere Fragen, Netzwerke und spannende Veranstaltungen rund um das Thema Beteiligung.

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