Drei Na­tur­par­ke am Hoch­rhein

In der deutsch-​​schweizerischen Hochrhein-​​Region grenzen gleich drei sehenswerte Naturparke aneinander und lassen Besucher an der Vielfalt von Natur und Kultur teilhaben.

Jurapark Aar­gau

Die gesetzlichen Grundlagen für die Schaffung von Pärken von nationaler Bedeutung sind am 1. Dezember 2007 in Kraft getreten. Die wichtigsten Kriterien für die Auszeichnung dieser Pärke sind die Vielfalt und Seltenheit ihrer natürlichen Umwelt, die Schönheit der Landschaften, Kulturstätten von grossem Wert und attraktive Regionalprodukte. Das Ganze stützt sich auf die Konzepte der nachhaltigen Entwicklung und der Erhaltung der Naturschätze. Es gibt drei Kategorien von Pärken: Nationalpärke mit Kern- und Umgebungszone, Naturerlebnispärke mit Kern- und Übergangszone sowie regionale Naturpärke.

Ein regionaler Naturpark ist ein ländliches Gebiet, das sich durch die Vielfalt seiner Landschaften, seine reiche Biodiversität und den einzigartigen Charakter seiner Kulturgüter auszeichnet. Diese Schätze sind zu erhalten und zu stärken, aber auch für die nachhaltige Entwicklung der Region zu bewirtschaften. Mehr dazu in unserer Info-​Broschüre zum Herunterladen oder auf der Website der Schweizer Pärke.

Siedlungsnahe Natur
Der Aargauer Jura erhebt sich als grüner Rücken zwischen den Agglomerationen am Jurasüdrand und den Metropolitanräumen Basel und Zürich. Die Jurahöhen reichen bis 350 m über die Talsohlen und beeinflussen dadurch Siedlungstätigkeit und Nutzungsintensität. Der Jurapark Aargau zeichnet sich durch wenig verbaute Täler aus, die trotz ihrer Nähe zu dicht besiedelten Gebieten eine ungewohnte Abgeschiedenheit vermitteln. Nicht nur für die Menschen stellt er ein wichtiges Naherholungsgebiet dar. Er ist auch für die Flora und Fauna ein wichtiger, grossräumig zusammenhängender Ausgleichsraum.

Kulturlandschaften von nationaler Bedeutung
Der Jurapark verfügt mit Fromental-​ und Magerwiesen, Hochstammobstgärten, gestuften Waldrändern und Hecken über viele artenreiche Elemente der Kulturlandschaft. Das Gebiet des Jurapark Aargau umfasst – vollständig oder teilweise – vier BLN-​Gebiete und zwei Auenobjekte von nationaler Bedeutung. Von speziellem Wert sind die Pfeifengras-​ und Orchideen-​Föhrenwälder, für welche die Region eine Schutzverantwortung auf europäischer Ebene trägt. Die oft kleinräumig wechselnden Bodenverhältnisse lassen floristische Seltenheiten gedeihen und bieten Lebensraum für eine interessante Fauna. Für Wildtiere spielt das Gebiet als Kreuzung zweier Bewegungsachsen (Jura/Nord-​Süd-Achse) eine Rolle und ist unter den Korridoren mit allerhöchster Priorität aufgeführt.

Von Schichten, Falten und Steinen – Jurassic Parc im Aargau
Der Parkperimeter wird im Norden aus dem Tafeljura und im Süden aus den letzten Ausläufern des Kettenjuras gebildet. Treten im Tafeljura typische Tafelflächen, schroffe Felskanten, Gehängeschutt und Risse auf, finden sich im Kettenjura vermehrt Überschiebungen, Sackungen, Rutschungen und Dolinen. Die Zusammenhänge zwischen Landschaft und Geologie können vielerorts im Jurapark Aargau unmittelbar erlebt werden. In den Gesteinsschichten des Juras treten bemerkenswerte Versteinerungen aus der Zeit des Urmeers Tethys auf. Junge und alte Hobbygeologen haben an verschiedenen Stellen die Möglichkeit, mit Hammer und Meissel nach Ammoniten zu klopfen.
In den Sedimenten des untiefen Meerwassers finden sich auch eisenhaltige Schichten, die nirgends in der Schweiz so dick sind wie im Jurapark. Der Abbau von Erz um die Dörfer Herznach und Wölflinswil hat eine lange Tradition und dementsprechend viele Stollen hinterlassen. Als Teilprojekt des Juraparks wurde ein solcher Stollen freigelegt und für Besucher zugänglich gemacht.

Intakte Dorfbilder und Brauchtum
Beinahe die Hälfte der Parkgemeinden des Juraparks Aargau weist Dorfbilder von nationaler Bedeutung auf. In ihrer geografischen Abgrenzung zu den städtischen Zentren konnte ein lebendiges Brauchtum erhalten werden. Das Gebiet des Jurapark Aargau gehört zu den am wenigsten zerschnittenen Räumen der Kantone Aargau und Solothurn.

Weitere Informationen

Kontakt

Geschäftsstelle Jurapark Aargau
Linn 51
5225 Bözberg
Tel.: +41 (0)62 877 15 04
E-​Mail: info@jurapark-​aargau.ch

Na­tur­park Süd­schwarz­wald

Seine reiche, intakte Natur-​ und Kulturlandschaft sowie die außergewöhnliche kulturelle und biologische Vielfalt machen den Naturpark Südschwarzwald in Europa einzigartig. Er ist ein Lebens-​ und Erlebnisraum von ganz besonderer Qualität.

Das Naturpark-​Modell
Ein Naturpark ist ein großräumiges, ländlich geprägtes Gebiet, das sich durch die Eigenart, Schönheit und Vielfalt seiner Natur auszeichnet, und einen wertvollen Erholungsraum bietet. Aus diesem Grund wird die naturnahe und nachhaltige Entwicklung des Gebietes gefördert, das heißt Ökologie, Wirtschaft und die sozialen Gegebenheiten sollen in Einklang gebracht werden.

Schützen durch Nützen
Anders als in Naturschutzgebieten geht es in einem Naturpark um den Erhalt, die Pflege und die Entwicklung der Erholungslandschaft. Land- und forstwirtschaftliche Nutzung sind hierbei kein Tabu, sondern ausdrücklich erwünscht. Zugleich wird die Natur – und somit der zukünftige Erholungsraum für den Menschen – geschützt. Aus diesem Grund besteht der Naturpark größtenteils aus Natur-​ und Landschaftsschutzgebieten.

Es ist die zentrale Aufgabe des Naturparks Südschwarzwald, die Region des südlichen Schwarzwalds zu erhalten und nachhaltig weiter zu entwickeln – für und gemeinsam mit den hier lebenden und arbeitenden Menschen.

Lage & Größe
Der Naturpark Südschwarzwald umfasst ein 370.000 Hektar großes Gebiet (wie die Ferieninsel Mallorca) im äußersten Südwesten Deutschlands.
Im Westen – bei Müllheim und Schliengen – reicht sein Gebiet bis fast an die französische Grenze entlang des Rheins, im Süden am Hochrhein grenzt er an die Schweiz, im Osten schließt er mit der Linie Wutachtal – Donaueschingen – Villingen ab und im Norden endet der Naturpark bei St. Georgen im Schwarzwald, den Triberger Wasserfällen und der Emmendinger Vorbergzone.

Weitere Informationen

Kontakt

Naturpark Südschwarzwald e.V.
Haus der Natur
Dr.-​Pilet-Spur 4
D-​79868 Feldberg
Tel.: +49 (0)7676 9336-​10
Fax: +49 (0)7676 9336-​11
E-​Mail: info@naturpark-​suedschwarzwald.de

Re­gio­na­ler Na­tur­park Schaff­hau­sen

Der Kanton Schaffhausen verfügt über eine einzigartige, traditionelle Kulturlandschaft. Die Hügel des Randens, die weiten Rebberge und der Rhein prägen die Region. Nicht nur die schöne Landschaft zeugt davon, sondern auch ein vielfältiges, kulturelles Leben.

Ein Regionaler Naturpark im Kanton Schaffhausenträgt dazu bei, diese Werte zu erhalten und darauf aufbauend die Zukunft der Region gemeinsam an die Hand zu nehmen. Innovative Projekte im Bereich Gewerbe, Landwirtschaft, Umwelt und Tourismus wurden gemeinsam mit den entsprechenden Personen und Organisationen entwickelt. Diese Projekte sollen dazu beitragen, dass die weitere Entwicklung der regionalen Wirtschaft und der Gesellschaft nicht auf Kosten der zukünftigen Generationen geschieht, sondern dass die natürliche Umwelt als Basis unseres Wirtschaftens erkannt und berücksichtigt wird. Der Regionale Naturpark Schaffhausen bietet eine Plattform, welche den Austausch unter den verschiedenen Akteuren fördert, womit Synergien gestärkt werden können.
Der Regionale Naturpark ist eine einmalige Chance für unsere Region. Es ist ein erprobtes Instrument der Regionalentwicklung auf der Basis unserer Stärken. Wir können unsere Zukunft selbst in die Hand nehmen. Das sollten wir nutzen!

Weitere Informationen

Kontakt

Verein Regionaler Naturpark Schaffhausen
Hauptstrasse 45
CH-​8217 Wilchingen
Tel.: +41 (0)58 934 55 79
E-​Mail: info@naturpark-​schaffhausen.ch